Burgruine Ravensburg
Nördlich von Würzburg den Main
abwärts, zwischen den idyllischen Weindörfern Veitshöchheim und Thüngersheim,
liegt auf einem Felssporn die Ruine der Ravensburg. Nur noch wenige Mauerreste
zeugen heute noch von dieser Burg, die wohl nicht einmal 50 Jahre stand.
Vorhanden ist noch der Rumpf
des ehemaligen runden Bergfriedes. An zwei Seiten der teilweise in Fels gebauten
Burg sind auch noch die ehemaligen Burggräben recht gut zu sehen. Die Burg wurde
aus den hiesigen Kalksteinen gebaut, nur Fenster und Türeinfassungen waren einst
aus Sandstein. Unterhalb der Burgruine kann man noch hier und dort in den
Weinbergen Steine der Burg finden und in so mancher Weinbergsmauer in der Nähe
mögen wohl auch Steine verwendet worden sein aus jener zerstörten Burg.
Die Burg war einst nur über
eine Zugbrücke erreichbar die mit der Vorburg verbunden war. Von diesem Burgteil
der zumeist aus Holz bestand ist heute gar nichts mehr zu sehen, denn
Weinbergsumlegungen haben das Gelände an dieser Stelle völlig verändert. Von den
Resten des Bergfriedes aus hat man einen hervorragenden Blick weithin über das
gesamte Maintal.
Der Felsen der Kernburg mit Grundmauern des Bergfriedes Winter 2006 Anstieg über die Weinberge im Frühjahr 2002 zum Felsen der Kernburg Ansicht vom ehemaligen Burggraben aus, der heute mit Weinstöcken bepflanzt ist. Auf den Resten des Bergfrieds, mit Blick nach Veitshöchheim und zum Neuen Hafen von Würzburg Ehemaliges Aussehen der Ravensburg
Der Felsen der Kernburg mit Grundmauern des Bergfriedes Winter 2006
Bilder © W. Holzheimer 2002 - 2006
Geschichte der Ravensburg
1168 etwa wird mit dem Bau der Burg begonnen durch
Bodo von Würzburg, der einem vornehmen und einflussreichen Ministerialgeschlecht
angehörte und treuer Gefolgsmann des Würzburger Bischofs und der Staufer unter
Friedrich Barbarossas war. Auf der anderen Mainseite entsteht etwa zur gleichen
Zeit in der Nähe von Leinach die Burg Falkenberg erbaut durch Lehensleute der
Ravensburger.
1178 übernehmen die Burgherren den Zusatz von
Ravensburg, nach der Lage des ehemaligen Dorfes Rabenhausen.
1198 durch die Doppelwahl auf dem deutschen
Königsthron zum einen der Staufer Phillip von Schwaben und auf der anderen Seite
dem Welfen Otto entbrennt ein Streit, der sich weit ins deutsche Land
hinausträgt. Der Würzburger Bischof samt katholischer Kirche wechselt dabei die
Partei und erkennt Otto als König an. Dadurch wird das Bistum Würzburg zum Feind
der Ravensburger und Falkenberger.
1202 der Streit eskaliert mit dem Mord am
Würzburger Bischof, an dem auch Ravensburger und Falkenberger mit beteiligt
gewesen sein sollen.
1203 über Ravensburger und Falkenberger wird durch
dem Papst ein Bann verhängt. Beide Burgen werden wohl auch zu dieser Zeit
geschliffen. Danach ist unklar ob die Ravensburg noch einmal aufgebaut wurde.
1213 ließ jedenfalls der Bischof Otto von Würzburg
die Burg nach einem erneuten Streit mit den Ravensburgern abermals zerstören.
1241 nach Aufhebung des Reichsbannes erhalten die
Ravensburger vom Würzburger Bischof die Erlaubnis die Burg wieder aufzubauen,
doch den Ravensburgern fehlt nun das Geld.
1997 lässt die Gemeinde Thüngersheim die Reste der
Bergfriedes wieder teilweise freilegen.
Der Weg zur Ruine Ravensburg:
Gelegen im Landkreis Würzburg
Nördlich von Würzburg - auf halben Weg
der B 27 zwischen Veitshöchheim und Thüngersheim, noch vor der Staustufe Erlabrunn geht
ein geteerter Weinbergsweg rechts ab. Der steile Feldweg zur Burgruine ist dann
ausgeschildert.
Links.
Schauspiel "Gebrochene Schwingen" |